Dielen + Parkett

Dielen + Parkett

Fakten rund um Fußböden aus Holz

Fakten rund um Fußböden aus Holz

Dielenböden und Parkettböden

haben den Vorteil, dass sie aus einem natürlichen und noch dazu nachwachsenden Rohstoff bestehen. Echtholz und Natursteine gehören zu den Materialien, die auf die längste Geschichte in der vom Menschen angewendeten Fußbodentechnik zurückblicken können. Hochwertiges Parkett (beispielsweise das in Frankreich entwickelte Tafelparkett) war lange „den oberen Zehntausend“ vorbehalten. Aber das hat sich inzwischen geändert, denn auch Parkett ist mittlerweile zu erschwinglichen Preisen zu bekommen.

Welche Vorteile hat Echtholz als Material für Dielen und Parkett?
Entscheidende Pluspunkte bietet das Holz der Dielen und Parkettstäbe durch seine mechanischen Eigenschaften. Die höchsten Werte bei der Zugfestigkeit erreichen gängige und in Europa beheimatete Holzarten wie Robinie, Esche, Buche und Birke. Auch die axiale Druckfestigkeit prädestiniert Massivholz als Material für die Fußbodentechnik. Sie liegt beispielsweise bei Birken- und Buchenholz bei bis zu 60 Newton pro Quadratmillimeter. Zudem ist Holz ein schlechter Wärmeleiter. Der Wärmedurchgangskoeffizient von Fichtenholz liegt bei 0,13 W/mK. Das heißt, ein ausreichend dicker Dielenboden macht eine zusätzliche thermische Isolierung überflüssig. Bei klassischem Stäbchenparkett ist sie jedoch aufgrund der geringen Stäbchenstärke empfehlenswert.

Das Problem der Trittschallübertragung lässt sich lösen!

Holz bringt gute akustische Eigenschaften mit. Das ist ein Grund der Verwendung beim Instrumentenbau (beispielsweise Saiteninstrumente, Klaviere und Orgeln). In der Fußbodentechnik ist diese Eigenschaft eher hinderlich, weil es zu einer Trittschallübertragung kommt. Doch dafür stehen moderne Lösungen zur Verfügung. Für die Trittschallhemmung bietet sich die Verlegung von Kunststoffmatten, Korkmatten oder Filzmatten unter dem Parkett an. Filz ist auch das Material der ersten Wahl bei der Unterdrückung der Trittschallübertragung bei Massivholzdielen. Die Filzstücke werden zwischen die tragenden Balken und die Dielenbretter verlegt. Das Quietschen von Dielen bei der Be- und Entlastung lässt sich durch die Verwendung von Spezialschrauben und der Über-Kreuz-Nageltechnik zuverlässig verhindern. Die Trittschalldämmung ist doppelt lohnenswert, weil die dafür genutzten Materialien den durch das Holz von Natur aus vorhandenen Thermoschutz verstärken.

Dielen und Parkett bieten vielfältige Designmöglichkeiten
Bei klassischer Dielung entsteht die Designvielfalt durch die in Frage kommenden Holzarten. Sie weisen eine unterschiedliche Maserung und verschiedene Farbnuancen auf. Die Farbe lässt sich durch die Behandlung mit Beize und Lasuren zusätzlich verändern. Außerdem besteht die Möglichkeit, den Dielenboden mit Fußbodenfarben zu streichen. Bei den Farbnuancen sind der Fantasie praktisch keine Grenzen gesetzt. Zusätzliche Gestaltungsmöglichkeiten gibt es bei Parkett durch die Art der Verlegung. Die Palette beginnt beim Parallelverbund und setzt sich über die Fischgrät-Verlegung und den Leiterboden bis hin zum Flechtparkett und zum Mosaikparkett fort.

Welche Unterschiede weisen Dielen und Parkett auf?
Die Unterschiede beginnen bereits bei den zu schaffenden Voraussetzungen. Dielen gehören zu den tragenden Elementen des Fußbodenaufbaus. Für die Verlegung von Parkett muss zuerst ein belastbarer Boden geschaffen werden. Die Parkettstäbe bilden lediglich eine dünne Nutz- und Sichtschicht und leisten selbst keinen (bautechnischen) Beitrag zur Belastbarkeit des Bodens. Der Untergrund für Parkett muss vollständig eben und biegefest sein. Ideal dafür sind Beton- und Estrichböden. Bei der Sanierung ist eine Verlegung von Parkett auf alten Dielen nicht ratsam. Der Zeitaufwand bei der Integration eines Parkettbodens ist deutlich höher als bei einem Dielenboden, sofern beispielsweise bei Mosaikparkett keine industriell vorgefertigten Platten oder Parkettdielen verwendet werden.

Parkett und Dielen haben Nachteile beim Blick auf erneuerbare Energien

Bei Dielen ist die Kombination mit einer modernen Fußbodenheizung nicht möglich. Anders ist es bei Parkett. Einige Arten von Parkettböden eignen sich für eine solche Kombination. Dazu zählen Varianten mit einer geringen Stäbchenstärke, die ohne einen zusätzlichen Trittschallschutz auf einer Estrichschicht verlegt werden. Außerdem kommt es auf die Art des verwendeten Holzes an. Lärchenholz und gedämpftes Buchenholz sowie Ahorn eignen sich nicht für die Kombination mit einer Fußbodenheizung. Alle Arten von Eichenholz sowie das Holz von Kirschbäumen sind nach den übereinstimmenden Angaben von Experten für Fußboden- und Heizungstechnik eine wesentlich bessere Wahl.

Was ist bei der Pflege und Wartung von Dielen und Parkett zu bedenken?
Bei beiden Arten von Echtholzfußböden ist eine regelmäßige Erneuerung des Holzschutzes notwendig. Das gilt für lasierte und gewachste Varianten genauso wie für Dielen, die mit einem farbigen Anstrich versehen wurden. Kratzer, Einschlaglöcher und kleine Dellen lassen sich mit speziellen Kits reparieren oder bei einer Grundsanierung abschleifen. Der Reinigungsaufwand ist bei Dielen und Parkett nahezu identisch. Bei der Reinigung muss beachtet werden, dass Dielen und Parkett nicht zu den wasserdichten Fußbodenarten gehören. Das heißt, hier ist lediglich eine Feuchtreinigung möglich. Wer den Dampfreiniger einsetzt, geht das Risiko von Verformungen ein.

Für welche Räume eignen sich Parkettböden und Dielen?
Vielerorts gibt es in Bestandbauten noch Dielen in der Küche. Dort empfiehlt sich die Belegung mit einem wasserfesten Kunststoffbelag. Für Bäder sind Dielen und Parkett grundsätzlich nicht geeignet. Üblicherweise kommen Dielen im Wohnzimmer, im Flur oder im Schlafzimmer zum Einsatz. Parkett findet sich bevorzugt in Wohnzimmern oder Arbeitszimmern mit repräsentativem Charakter. Bei der Sanierung von Altbauten werden Parkettböden meistens erhalten. Das gilt vor allem für Villen oder Wohnhäuser, in denen sich noch mehrflügelige Wohnungs- und Zimmertüren oder Stuckdecken finden, die bei der Sanierung ebenfalls erhalten werden sollen.

Fazit: Dielen- und Parkettböden sind eine Chance, beim Innenausbau möglichst viele ökologisch unbedenkliche Naturmaterialien zu verwenden. Allerdings sind einige Besonderheiten zu beachten, die Sie sich am besten von Fachleuten für die Fußbodentechnik bei einer individuellen Beratung erklären lassen.